Es ist entscheidend, dass die Fachfirma, die Brandmelde- oder Entrauchungsanlagen instand hält, über eine einschlägige Gewerbeberechtigung verfügt. Eine zusätzliche Sicherheit in Bezug auf qualitative Standards gilt eine entsprechende Zertifizierung des Unternehmens. Diese Zertifizierungen werden von externen, unabhängigen Stellen vergeben. Die Fachfirma sichert Fachwissen, Zugriff auf Normen, Spezialwerkzeuge und Ersatzteile:
- Sicherstellung der Fachkompetenz: Die Firma bringt Fachwissen und technisches Know-how mit, wodurch die Funktionssicherheit der Anlage sichergestellt wird.
- Einhaltung gesetzlicher Vorschriften: Als Partner sorgt die Fachfirma für die umfassende Beratung in allen rechtlichen und technischen Belangen und informiert über die nötigen Anforderungen seitens des Betreibers.
- Qualitätssicherung: Fortbildung und Arbeit nach Normen sorgen für langlebige und zuverlässige Anlagen.
- Vertrauenswürdigkeit & Zuverlässigkeit: Regelmäßige Schulungen und Überwachung schaffen Vertrauen.
- Risikominimierung: Reduziert Gefahren durch Mängel und sichert schnelle Reaktionen auf Produktrückrufe.
- Langfristige Kostenplanung: Einsatz hochwertiger Teile senkt langfristig Störungen und Ausfälle.
Tipp: Achten Sie auf Nachweise wie Zertifizierungen, Mitgliedschaften in Fachverbänden oder Gewerbeberechtigungen. Hier gilt, dass die Zertifizierungen für die Errichtung von NRWGs nach EN 12101-2 oder der Errichtung von Brandmeldeanlagen nach ÖNORM F 3070 keine ISO-Zertifizierungen sind und als wesentlich höherwertiger anzusehen sind.
Eine vertrauenswürdige Fachfirma ist essenziell, da sie oft eigenverantwortlich über Instandhaltungsmaßnahmen entscheidet. Vertrauen ist hier besonders wichtig, da der Betreiber im Vorfeld finanzielle Mittel bereitstellt – eine Entscheidung, die sorgsam getroffen werden muss, da ein potenzieller Missbrauch nicht ausgeschlossen werden kann. Transparenz in der Kommunikation, eine klare Unternehmenspolitik und Zertifizierungen können helfen, dieses Vertrauen aufzubauen.
Zusätzlich bieten kritische Fragen eine Möglichkeit, die Vertrauenswürdigkeit zu beurteilen:
- Wie wird die Ersatzteilversorgung sichergestellt?
- Welche wirtschaftlichen Lösungen werden angeboten?
- Wie werden Nachhaltigkeitsaspekte berücksichtigt?
- Welche Schulungen haben die Mitarbeiter absolviert?
Tipp: Fragen Sie nach Referenzen, Schulungsnachweisen oder besuchen Sie den Standort der Firma, um sich einen persönlichen Eindruck zu verschaffen. Eine offene Kommunikation und ein persönlicher Kontakt schaffen oft die notwendige Sicherheit bei der Entscheidungsfindung.
Der Instandhaltungsvertrag sollte klar auf die relevanten Normen verweisen, wie die ÖNORM F 3070 (für BMA) und ÖNORM F 3075 (für RWA). Diese Normen definieren die Anforderungen an die Instandhaltung und sichern die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben.
- ÖNORM F 3070 (BMA): Instandhaltung von Brandmeldeanlagen und Brandfallsteuerungen
- ÖNORM F 3075 (RWA): Instandhaltung von Entrauchungsanlagen
Darüber hinaus sollte Betreibern bewusst sein, dass die Normen nicht nur die Wartung, sondern auch weitere wichtige Aspekte wie die Inspektion und Instandsetzung, sowie Anforderungen und Pflichten an Fachbetrieb und Betreiber abdecken. Viele Anbieter beschränken sich lediglich auf die Wartung oder die reine Funktionsprüfung der Anlagen. Dies kann jedoch nicht die umfassenden Anforderungen an die Betriebssicherheit und Gesetzeskonformität erfüllen.
Warum wichtig? Ein klarer Bezug zu Normen sorgt für einheitliche Standards und vermeidet Missverständnisse. Betreiber können sich so sicher sein, dass alle notwendigen Leistungen abgedeckt sind und potenzielle Sicherheitslücken vermieden werden. Zusätzlich erleichtert dies die Zusammenarbeit zwischen Betreiber und Fachfirma und bietet eine transparente Grundlage für die Instandhaltung.
Klare Regelungen für den Austausch von Komponenten bei Brandmelde- und Entrauchungsanlagen sind unerlässlich, um die Sicherheit und Zuverlässigkeit der Anlagen zu gewährleisten. Generell gilt, dass der Betreiber für die Beauftragung der Arbeiten und die Fachfirma für die Durchführung verantwortlich ist. Folgende Aspekte verdeutlichen die Wichtigkeit dieser Regelungen:
- Sicherstellung der Funktionsfähigkeit: Der rechtzeitige Austausch von Komponenten und die regelmäßigen Kontrollen des Betreibers zwischen den Instandhaltungsintervallen sind entscheidend, um die zuverlässige Betriebsfähigkeit der Anlage zu garantieren. Alterungsprozesse oder Verschmutzungen können zwischen den Wartungsintervallen zu Fehlfunktionen oder Totalausfällen führen. Geschultes Personal kann Defekte oder Verschleiß frühzeitig erkennen und rechtzeitig Maßnahmen einleiten.
- Einhaltung gesetzlicher Vorschriften: In Normen wie der ÖNORM F 3070 und ÖNORM F 3075 sind die Intervalle von bestimmten Wartungs-, Überprüfungs- und Instandhaltungstätigkeiten vorgeschrieben, um die Sicherheit und gesetzliche Konformität zu gewährleisten. Betreiber profitieren von klaren Regelungen, die die Einhaltung dieser Vorschriften sicherstellen.
- Vermeidung von Fehlalarmen: Regelmäßiger Austausch von Verschleißteilen reduziert das Risiko von Fehlalarmen erheblich. Dies verhindert nicht nur unnötigen Aufwand, sondern trägt auch dazu bei, die Sensibilität für echte Alarme aufrechtzuerhalten.
- Dokumentation und Nachvollziehbarkeit: Eine strukturierte Regelung sorgt dafür, dass alle durchgeführten Maßnahmen lückenlos dokumentiert werden. Dies ist nicht nur für behördliche Überprüfungen wichtig, sondern auch im Hinblick auf die Beurteilung des Anlagenzustandes, auf die Behebung von Mängeln und auf Haftungsfragen unverzichtbar.
- Sicherstellung der Herstellergarantie: Viele Hersteller setzen die Einhaltung bestimmter Wartungs- und Austauschintervalle voraus, um die Garantie aufrechtzuerhalten. Klare Regelungen helfen, diese Anforderungen zu erfüllen.
Diese Maßnahmen gewährleisten eine schnelle und effiziente Reaktion auf Defekte oder Verschleiß und tragen dazu bei, unnötige Verzögerungen oder Mehrkosten zu vermeiden. Betreiber können so sicherstellen, dass ihre Anlagen jederzeit betriebsbereit bleiben und die gesetzlichen Anforderungen erfüllt werden.
Hinweis: Regelmäßiger Austausch von Verschleißteilen verhindert Fehlalarme und erhöht die Sicherheit. Zudem sichert dies oft Herstellergarantien und trägt zur Verlängerung der Anlagenlebensdauer bei.
Stellen Sie sicher, dass alle wichtigen Dokumente vor Ort zugänglich sind. Diese Unterlagen sind entscheidend für behördliche Überprüfungen, die Sicherstellung der Funktionalität und die rechtliche Absicherung der Anlage. Ohne eine lückenlose Dokumentation ist es schwierig, den Betrieb und die Wartung der Anlagen effektiv zu überwachen und nachzuweisen.
Folgende Dokumente sollten stets griffbereit sein:
Baubescheid: Der Baubescheid legt die gesetzlichen Anforderungen und Genehmigungen zur Errichtung der Anlage fest. Er ist ein wesentliches Dokument, um die Konformität mit gesetzlichen Vorgaben nachzuweisen.
Abnahmebericht: Dieser Bericht bestätigt die korrekte Installation und Inbetriebnahme der Anlage seitens der Errichter. Die abnehmende Stelle inspiziert die errichtete Anlage auf die Einhaltung der gesetzlich geforderten Installationsrichtlinien und die Eignung der verwendeten Komponenten für den Betrieb.
Revisionsberichte: Revisionsberichte liefern detaillierte Informationen zum aktuellen Zustand der Anlage. Sie dokumentieren Inspektionen, identifizierte Schwachstellen und stellen fest, ob der Betreiber seinen Aufgaben nachkommt. Auch Nutzungsänderungen werden im Zuge der Revision festgestellt.
Achtung: Entrauchungsanlagen sind oft revisionspflichtig, wir beraten Sie dazu gerne.
Kontrollbuch: Das Kontrollbuch ist das zentrale Dokument, in dem sämtliche Wartungsarbeiten, Störungen und Reparaturen aufgezeichnet werden. Es ermöglicht eine lückenlose Nachverfolgbarkeit aller Maßnahmen.
Installationsattest: Dieses Attest bescheinigt die fachgerechte Errichtung der Anlage. Es dient als Referenz für zukünftige Wartungsarbeiten und hilft, den ursprünglichen Zustand der Anlage zu bewerten.
Letztes Instandhaltungsprotokoll: Wurde bereits eine Wartung / Instandhaltung durchgeführt, sollte das letzte Protokoll ebenfalls vor Ort aufliegen.
Anlagendokumentation: Um im Störungsfall schnell handeln zu können, muss ein Anlagenschema samt Gebrauchsanleitungen vorliegen. Viele der neueren Anleitungen sind bereits online abrufbar; bei älteren Anlagen hingegen sind diese Dokumente oft nur in Papierform vorhanden und müssen somit entsprechend zugänglich sein.
Feuerwehrordner: Bei Brandmeldeanlagen muss zusätzlich der Feuerwehrordner vorliegen, welche im Feuerwehrplankasten aufzubewahren ist. Die darin befindlichen Dokumente (Brandschutzpläne, Kontaktlisten, Kurzbedienungsanleitung) sind aktuell zu halten.
Achtung: Je nach Bundesland können hier weitere Dokumente gefordert sein.
Eine umfassende und gut geführte Dokumentation sorgt dafür, dass der Zustand der Anlage jederzeit nachvollziehbar ist. Dies erleichtert nicht nur behördliche Kontrollen, sondern auch die Zusammenarbeit mit Fachfirmen.
Praktische Tipps zur Aufbewahrung:
- Wir empfehlen die Aufbewahrung der Unterlagen in der Steuerzentrale. Ist dies nicht möglich, kann ein eigener Plankasten als Ablageort hilfreich sein.
- Digitale Kopien der Dokumente können zusätzliche Sicherheit bieten. Stellen Sie sicher, dass diese regelmäßig aktualisiert und sicher gespeichert werden.
- Ergänzen Sie die Unterlagen bei Änderungen oder Erweiterungen der Anlage, um die Vollständigkeit und Aktualität der Dokumentation sicherzustellen.
Eine saubere und gut strukturierte Dokumentation ist nicht nur gesetzlich vorgeschrieben, sondern auch ein wichtiger Beitrag zur Sicherstellung der Betriebsfähigkeit und zum Schutz aller Beteiligten.
Die Instandhaltung von Brandmelde- und Rauchabzugsanlagen erfordert eine verantwortliche Person auf Seiten des Betreibers oder Eigentümers. Diese Person hat die Aufgabe, regelmäßig den Zustand der Anlage zu überprüfen, Funktionskontrollen durchzuführen und Aufzeichnungen im Kontrollbuch zu führen. Dadurch wird sichergestellt, dass die Anlage jederzeit betriebsbereit ist und alle gesetzlichen Anforderungen erfüllt werden.
Wichtige Aufgaben der verantwortlichen Person:
- Sicherstellung der Funktionsfähigkeit: Regelmäßige Überwachung der Anlagen hilft, potenzielle Probleme frühzeitig zu erkennen und zu beheben, bevor größere Schäden entstehen.
- Dokumentation und Nachvollziehbarkeit: Die lückenlose Dokumentation von Änderungen am Anlagenzustand, durchgeführten Wartungsarbeiten und beseitigten Mängeln schafft Transparenz und dient als Grundlage für behördliche Prüfungen.
- Rechtliche Absicherung: Eine ordnungsgemäße Dokumentation ist oft gesetzlich vorgeschrieben und wird auch von Versicherungen gefordert, um im Schadensfall als Nachweis zu dienen.
- Qualitätssicherung: Durch regelmäßige Kontrollen und präzise Aufzeichnungen bleibt die Anlage zuverlässig und entspricht den vorgeschriebenen Standards.
- Effiziente Problemlösung: Wiederkehrende Probleme lassen sich durch ein gut geführtes Kontrollbuch schnell erkennen und gezielt beheben.
Wir bieten unseren Kunden speziell entwickelte Kontrollbücher an, die nicht nur lückenlose Dokumentation ermöglichen, sondern auch mit einem klaren Leitfaden ausgestattet sind. Dieser Leitfaden hilft der verantwortlichen Person, die Aufgaben effizient und konsistent durchzuführen, und trägt wesentlich zur Vereinfachung der Arbeitsabläufe bei.
In unserem Ersatzteil-Bestellformular können unter dem Punkt “Zubehör” Kontrollbücher (RWA und BMA) bestellt werden.
Kontrollbuch bestellen
Die regelmäßigen Inspektions- und Wartungsarbeiten sollten von einer kompetenten und unterwiesenen Person (UP) durchgeführt werden. Diese Person ist speziell geschult und kennt die spezifischen Anforderungen der Anlagen sowie die geltenden Normen und Vorschriften. Durch ihre Expertise stellt die UP sicher, dass:
- Kontrollen termingerecht erfolgen: Alle vorgeschriebenen Wartungsintervalle werden eingehalten, um die Betriebssicherheit und Funktionsfähigkeit der Anlagen zu gewährleisten. Auch muss die UP die Instandhaltungsarbeiten und die Inspektion zur Revision rechtzeitig beauftragen.
- rechtliche Anforderungen erfüllt werden: Regelmäßige Wartungen sind oft gesetzlich vorgeschrieben. Eine nicht durchgeführte Wartung kann rechtliche Konsequenzen oder Haftungsansprüche nach sich ziehen.
- der Versicherungsschutz erhalten bleibt: Viele Versicherungen verlangen den Nachweis über durchgeführte Wartungsarbeiten. Nur so kann der Schutz im Schadensfall sichergestellt werden.
- Störungen frühzeitig erkannt werden: Kleinere Probleme können bereits im Rahmen der Inspektionen entdeckt und behoben werden, bevor sie zu größeren Störungen führen.
- die Dokumentation vollständig ist: Jede durchgeführte Maßnahme wird lückenlos dokumentiert, was sowohl für behördliche Anforderungen als auch für interne Prüfungen essenziell ist.
Zusätzlich kann es sinnvoll sein, externe Brandschutzbeauftragte hinzuzuziehen, die durch ihr Fachwissen und ihre unabhängige Perspektive wertvolle Unterstützung bieten. Diese Fachleute können die UP entlasten und gleichzeitig den gesamten Wartungsprozess optimieren.
Eine Ausnahme stellen Stiegenhausentrauchungsanlagen dar: In diesem Fall muss die UP keine spezielle Schulung absolvieren, es ist ausreichend, dass die Person die Örtlichkeit der Anlage kennt und durch die Fachfirma unterwiesen wird.
Tipp: Ein Instandhaltungsvertrag zur automatischen jährlichen Durchführung mit einem geeigneten Fachbetrieb gewährleistet die Einhaltung aller vorgeschriebenen Intervalle. Die Fachfirma ist weiters verpflichtet, die UP im Zuge von Wartungs- bzw. Instandsetzungsarbeiten hinsichtlich offener Fragen und der Bedienung der Entrauchungsanlage zu unterstützen.
Gewährleisten Sie, dass alle Komponenten der Anlage leicht zugänglich sind, da dies eine essenzielle Voraussetzung für eine reibungslose Wartung und Reparatur darstellt. Verschlossene Räume, schwer erreichbare Installationen oder unklare Beschilderungen können nicht nur Verzögerungen, sondern auch erhebliche Zusatzkosten verursachen.
Stellen Sie sicher, dass:
Zutritt gewährt wird: Es unterliegt der Pflicht des Betreibers, alle Voraussetzungen zu schaffen (z. B. Zutrittsmöglichkeit zu allen Bestandteilen der Anlage, Sicherstellung der Netzversorgung), die dem Instandhalter die Durchführung der Arbeiten ermöglicht.
Installationen leicht erreichbar sind: Eine klare Kennzeichnung und erforderlichenfalls Bereitstellen Steighilfen für schwer zugängliche Bereiche sind vom Betreiber sicherzustellen.
Ordnung und Sicherheit gewahrt bleiben: Lagerung von Gegenständen, die den Zugang behindern, muss vermieden werden. Gefahrenzonen müssen gekennzeichnet und gesichert sein.
Eine barrierefreie Zugänglichkeit reduziert nicht nur die Zeit für notwendige Arbeiten, sondern erhöht auch die Effizienz und senkt das Risiko von Bedienungsfehlern oder Folgeschäden. Erwägen Sie eine regelmäßige Überprüfung der Zugänglichkeit durch Fachpersonal, um langfristige Probleme zu vermeiden.
Einige Versicherungen stellen spezifische Anforderungen an die Wartung und Dokumentation von BMA und RWA. Informieren Sie sich über diese Anforderungen, um den Versicherungsschutz sicherzustellen. Klären Sie auch, ob zusätzliche Dokumentationen oder Maßnahmen erforderlich sind, um im Schadensfall abgesichert zu sein.
Hinweis: Klären Sie diese Punkte im Voraus mit Ihrem Versicherungsanbieter. Eine umfassende Beratung durch Ihre Fachfirma kann hier ebenfalls wertvolle Unterstützung leisten.