RWA-Anlagen – Intelligente Lösungen für Rauch- und Wärmeabzug im Brandfall

Rauch- und Wärmeabzugs­­­anlagen (RWA) sind unverzichtbare Bestand­­­teile eines modernen Brandschutz­­­konzepts. Im Brandfall leiten sie gefährliche Rauch­­­gase und Hitze kontrolliert aus dem Gebäude und ermöglichen so eine sichere Eva­­­kuierung. Gleich­­­zeitig verbessern sie die Sicht­­­verhältnisse für Rettungs­­­kräfte und reduzieren die thermische Belastung auf tragende Bauteile.

WILLENIG bietet Ihnen maß­­­geschneiderte RWA-Lösungen – entsprechend dem Brandschutz­­­konzept geplant, fachgerecht umgesetzt und über den gesamten Lebens­­­zyklus betreut.

Dachöffnung einer RWA-Anlage in Oberösterreich

Grundlagen

Was ist eine RWA-Anlage?

Eine RWA-Anlage – kurz für Rauch- und Wärme­­­abzugs­­­anlage – ist ein technisches System zur gezielten Entrauchung im Brandfall. Sie wird objekt­­­bezogen geplant und dimensioniert, um Rauch und Wärme effektiv abzuleiten und Flucht­­­wege frei zu halten. Ziel ist die Entlastung der Gebäude­­­hülle, die Sicherung von Personen­­­wegen und die Verbesserung der Bedingungen für den Feuer­­­wehr­­­einsatz.

RWA-Systeme zählen zum vorbeugenden Brand­­­schutz und sind in vielen Gebäuden gesetzlich vorgeschrieben. WILLENIG unterstützt Sie bei Planung, Umsetzung und Wartung Ihrer Anlage. Je nach Anforderung erfolgt der Rauch­­­abzug über natürlichen thermischen Auftrieb oder aktiv mittels Ventilatoren­­­technik.

Kurzübersicht über RWA-Systeme

Die TRVB S 125 beschreibt RWA-Anlagen als das leistungs­­­fähigste System der Entrauchung mit dem Ziel der Rauch­­­freihaltung ´im Unter­­­schied zu Rauch­­­ableitungs­­­anlagen (RAA) oder reinen Stiegen­­­haus­­­entrauchungen (RA).

Zu den Einsatz­­­gebieten zählen eingeschossige Gebäude und Rauch­­­abschnitte ohne Zwischen­­­ebenen, wie Produktions- und Lager­­­hallen sowie Verkaufs­­­flächen ab einer Größe von 1.200 m2.

RWA-Anlagen gliedern sich in zwei grund­­­legende Wirk­­­prinzipien:

BRE – Brand­­­rauch­­­entlüftung

Die natürliche Rauch­­­abfuhr durch thermischen Auftrieb erfolgt über Öffnungs­­­elemente im Dach­­­bereich (z. B. Licht­­­kuppeln, Dach­­­lamellen). Diese Anlagen nutzen die natürlichen physikalischen Eigen­­­schaften von heißem Brand­­­rauch, der nach oben aufsteigt.

BRA – Brand­­­rauch­­­absaugung

Die mechanische Rauch­­­abfuhr erfolgt über elektrisch betriebene Ventilatoren. Diese Anlagen eignen sich für Objekte, in denen kein ausreichender thermischer Auftrieb möglich ist.

Vorschriften

Wann wird eine RWA-Anlage vorgeschrieben?

Rauch- und Wärme­­­abzugs­­­anlagen sind ab einer Hallen­­­fläche von 1.200 m² gemäß TRVB S 125 verpflichtend. Kleinere Objekte können mit Rauch­­­ableitungs­­­anlagen (RAA) nach Anhang 7 ausgestattet werden. Die Grundlage bildet meist der Bau­­­bescheid in Kombination mit der OIB-Richt­­­linie 2.0 bzw. 2.1 für Betriebsbauten.

Definition der Schutzziele

Dabei ist auch das jeweils vorgeschriebene Schutz­­­ziel maßgeblich, das gemäß der Installations­­­richt­­­linie bei der Planung und Umsetzung der Anlage Anwendung findet. Wichtig: Die Definition des Schutz­­­ziels beeinflusst maßgeblich die Art, Dimensionierung und technische Umsetzung der RWA-Anlage. Zur Auswahl stehen:

Sicherung der Fluchtwege

Dieses Ziel hat oberste Priorität und umfasst automatisch auch die Reduzierung der Brand­­­auswirkungen sowie die Unter­­­stützung eines Feuer­­­wehr­­­einsatzes. Es sorgt dafür, dass Menschen sich selbst in Sicher­­­heit bringen können.

Reduzierung der Brand­­­auswirkungen

Dieses Ziel beinhaltet zusätzlich die Unter­­­stützung eines Feuer­­­wehr­­­einsatzes und zielt darauf ab, Schäden am Gebäude und an der Einrichtung durch gezielte Entrauchung zu minimieren.

Unterstützung eines Feuer­­­wehr­­­einsatzes

Im Fokus steht hier die Verbesserung der Sicht- und Einsatz­­­bedingungen für die Feuerwehr. Dieses Ziel wird in der Regel nur verfolgt, wenn keine Personen gefährdet sind.

Dimensionierung

Wie wird eine RWA-Anlage richtig geplant?

Die Dimensionierung einer RWA-Anlage erfolgt individuell auf Basis des Gebäudes und der Nutzung. Neben Abluft- und Zuluft­­­flächen sind Parameter wie Raum­­­höhe, Grund­­­fläche, Lager­­­höhe, Personen­­­anzahl und Nutzung im Regel­­­betrieb relevant. Die Anlage muss als Gesamt­­­system geplant sein – mit abgestimmten Komponenten wie:

  • Abluftflächen im Dach
  • Zuluftöffnungen
  • Reaktionszeit (Auslöse­­­geschwindigkeit)
  • Organisatorischer Brand­­­schutz im Betrieb

Eine fach­­­gerechte Planung erfolgt idealerweise auf Grund­­­lage eines Entrauchungs­­­konzepts oder Brand­­­schutz­­­konzepts, erstellt durch einen Sach­­­verständigen.

Tipp: Da eine RWA auch Auswirkungen auf die bauliche Ausführung hat, sollte das Konzept unbedingt einer Vorprüfung durch die abnehmende Stelle unterzogen werden.

Schneller Rauch – langsame Reaktion?

Innerhalb weniger Minuten kann dichter Brand­­­rauch ganze Flucht­­­wege blockieren. Eine funktionierende RWA-Anlage schafft im Ernst­­­fall klare Sicht und rettet Leben. Lesen Sie unseren Newsartikel zum Thema „Gefahr durch Rauch“.

Funktionsweise

Das Wirkungsprinzip der raucharmen Schicht

RWA-Anlagen werden für die Entstehungs­­­phase eines Brandes konzipiert – also die ersten 20–30 Minuten bis zum Eintreffen der Feuer­­­wehr.

Ziel ist die Bildung einer raucharmen Schicht im unteren Bereich:

  • Der Rauch steigt durch thermischen Auftrieb nach oben.
  • Durch geöffnete Rauch­­­abzugs­­­geräte wird er kontrolliert nach außen geleitet.
  • Gleichzeitig wird Frisch­­­luft im unteren Bereich nachgeführt.

Ergebnis: Der untere Raum bleibt mindestens 2,50 m hoch rauchfrei – Flucht, Sicht und Atmung sind gewähr­­­leistet.

Schematische Darstellung einer raucharmen Schicht in einer Halle mit 2,50 m Höhe durch den Einsatz einer RWA-Anlage zur effektiven Rauchableitung im Brandfall.

Rauch­­­aus­­­breitung im Ver­­­gleich

Ohne RWA-Anlage

Kommt es zu einem Brand, steigt heißer Rauch durch thermischen Auftrieb rasch zur Decke auf und verteilt sich schnell im gesamten Raum. Inner­­­halb kürzester Zeit kann so eine massive Rauch­­­schicht entstehen, die sich unkontrolliert in angrenzende Bereiche wie Flure oder Treppen­­­häuser ausbreitet.

Diese Rauch­­­gas­­­schicht behindert nicht nur die Sicht, sondern verhindert oft eine Eigen­­­rettung und erschwert den Einsatz der Feuer­­­wehr erheblich. Zusätzlich führt die Hitze­­­ein­­­wirkung zu Material­­­versagen – im schlimmsten Fall zum Einsturz.

Fazit: Ohne funktionierende RWA besteht für Personen und Bau­­­substanz ein hohes Risiko. Je länger Rauch und Hitze im Raum verbleiben, desto gravierender die Folgen für Leben und Gebäude.

Mit RWA-Anlage

Rauch- und Wärme­­­abzugs­­­anlagen leiten die heißen Gase gezielt über das Dach oder die Fassade nach außen ab. Gleichzeitig strömt über Zuluft­­­öffnungen Frisch­­­luft in das Gebäude, wodurch im unteren Bereich eine sogenannte raucharme Schicht bestehen bleibt. Diese beträgt im Optimal­­­fall mindestens 2,50 m und ermöglicht freie Sicht, bessere Atmungs­­­bedingungen sowie sichere Flucht- und Rettungs­­­wege. Auch für Einsatz­­­kräfte bedeutet das ein effektiveres und schnelleres Vorgehen.

Diese Maßnahme bringt mehrere Vorteile:

  • sichere Flucht- und Rettungs­­­wege
  • klare Sicht für Feuer­­­wehr und Erst­­­helfer
  • Hitze­­­schutz für tragende Bauteile
  • Minimierung der Rauch- und Schad­­­stoff­­­konzentration
  • Reduktion der Flashover-Gefahr (explosions­­­artiges Durch­­­zünden der Rauch­­­gase)
  • Verhinderung der unkontrollierten Brand­­­ausbreitung
  • gesetzes­­­konforme Lösung gemäß TRVB / ÖNORM

Errichtung & Inbetriebnahme

Vom Konzept zur Sicherheit: So entsteht eine funktionierende RWA-Anlage

Eine RWA-Anlage erfordert fach­­­über­­­greifende Abstimmung zwischen Behörden, Fach­­­planern, Errichtern und Prüf­­­organen. WILLENIG übernimmt für Sie die Koordination aller Beteiligten – effizient, norm­­­konform und dokumentiert.

1. Erstellung eines Brand­­­schutz- oder Ent­­­rauchungs­­­konzepts (Fach­­­planer)

2. Integration in die Einreich­­­pläne

3. Vorprüfung durch abnehmende Stelle

4. Genehmigung durch Bau­­­bescheid

5. Fachgerechte Errichtung der Anlage

6. Abnahme durch abnehmende Stelle

7. Übergabe & Einschulung des Brand­­­schutz­­­beauftragten (BSB)

8. Regelmäßige Wartung durch Fach­­­firma (jährlich)

9. Revision durch abnehmende Stelle (alle 2 Jahre)

Instandhaltung & Nachrüstung

RWA-Anlagen effizient und rechtssicher betreiben

Auch die beste RWA-Anlage nützt nichts, wenn sie im Ernstfall versagt. Deshalb ist die regelmäßige Instand­­­haltung durch geschultes Fach­­­personal gesetzlich vorgeschrieben und existenziell wichtig für die Betriebs­­­sicherheit. WILLENIG übernimmt diese Verantwortung für Sie.

Unsere Wartungsleistungen:

  • SOLL/IST Vergleich im Bezug zur ursprünglichen Errichtung der Anlage
  • jährliche Funktions­­­prüfung & Sicht­­­kontrolle
  • Austausch von Verschleiß­­­teilen
  • Reinigung & Nach­­­justierung
  • Protokollierung unter Berück­­­sichtigung der Vorgaben der ÖNORM F 3075
  • Unterstützung und Information zu eventuellen Verbesserungen oder Versäumnissen
  • Vermittlung oder Beauftragung von Sub­­­unter­­­nehmen zur Durch­­­führung der 2-jährigen Revision

Info: Auch bei Alt­­­anlagen bieten wir maß­­­geschneiderte Nach­­­rüstungen mit möglichst wenig Eingriffen in die Gebäude­­­substanz und maximaler Effizienz.

Eine RWA ohne Instandhaltung = Risiko!

Nur regelmäßig geprüfte Anlagen funktionieren im Notfall zuverlässig. WILLENIG sorgt mit norm­­­gerechter Wartung für Ihre recht­­­liche und technische Sicher­­­heit. Lesen Sie hier unseren Newsbeitrag zum Thema „Instand­­­haltung: Was Betreiber wissen müssen“.

Lösungen

Individuelle und zuverlässige RWA-Systeme von WILLENIG

Bei WILLENIG erhalten Sie keine Lösung von der Stange. Unsere RWA-Konzepte sind maß­­­geschneidert auf Ihren Bedarf, Ihre Gebäude­­­struktur und die geltenden Normen. Ob Einzel­­­anlage oder System­­­lösung für komplexe Gebäude – wir liefern durch­­­dachte Technik, fach­­­kundige Umsetzung und verlässlichen Service.

Dokumentation

Welche Unterlagen braucht man?

  • Baubescheid (Behörde)
  • Brandschutz­­­konzept (Sach­­­verständiger)
    ggf. mit schriftlicher Freigabe durch die abnehmende Stelle
  • Dokumente durch den Errichter (Errichter):
    • Einreich­­­unterlagen mit Funktions­­­beschreibung
    • Installations­­­attest
    • Inbetrieb­­­nahme­­­protokoll
    • Kontrollbuch:
      • regelmäßige Kontrollen durch den Betreiber (Aufzeichnung BSB)
      • jährliche Instand­­­haltung (Aufzeichnung Fachfirma)
    • Anlagen­­­schema
    • Gebrauchs­­­anleitungen
    • Einschulungs­­­protokoll des BSB
  • Inspektions­­­bericht der Abnahme (abnehmende Stelle)
  • Inspektionsbericht der Revision alle 2 Jahre (abnehmende Stelle)

Laden Sie sich hier unsere kostenlose Checkliste herunter:

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Ansprechpartner

Der richtige Partner für Ihre RWA-Anlagen

Ob Neubau, Sanierung oder regel­­­mäßige Wartung – eine RWA-Anlage ist kein Nice-to-have, sondern eine gesetzlich vorgeschriebene Maßnahme mit direktem Einfluss auf Sicher­­­heit, Betriebs­­­fähigkeit und Haftung.

WILLENIG ist Ihr Partner, wenn es um maß­­­geschneiderte Rauch- und Wärme­­­abzugs­­­anlagen geht – vom ersten Konzept bis zur norm­­­konformen Wartung.

  • über 20 Jahre Erfahrung
  • eigene Montageteams & 24/7-Störungsdienst
  • Dokumentation gemäß ÖNORM und TRVB
  • Beratung direkt vom Fachplaner

Gehen Sie kein Risiko ein – sorgen Sie jetzt vor.

Kontaktieren Sie uns für eine unverbindliche Erst­­­beratung oder lassen Sie Ihre bestehende Anlage durch unsere Experten prüfen.

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Portraitfoto MIchael Mendler, Geschäftsführung

Michael Mendler

Geschäftsführung

Telefon: +43 676 848 339 16

E-Mail: michael@willenig.at